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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Grundig TK5 - die neue Serie als wirklich eigene Grundig Entwicklung ab 1955.

ein TK5 im Koffer
ein verstaubtes TM5

Der Prozess mit dem ehemaligen Freund Max Grundigs, dem eigentlichen Tonbandgeräte- Entwickler Kurt Bier, dauerte bis 1959 und dann wurde Stillschweigen über die Einigung vereinbart. Kurt Bier hatte nämlich 1951 das erste Grundig Bandgerät (eigentlich "für" Lumophon geplant) entwickelt, und nicht die aufgekaufte Firma Lumophon und nicht Grundigs Ingenieure. Mehr steht in der Max Grundig Story.

Das TK5 brachte einen Umbruch, weg von den dicken schweren Boliden hin zu kleineren Heimgeräten. Und so hatte es dann ca. 1955 bei den Großeltern und Eltern angefangen. Es war so ziemlich das erste erschwingliche kleine Grundig Bandgerät für den Normalverbraucher.

 

Hier kommen ganz viele "ur ur alte" Grundig TK5. Übrigens, es soll auch einen TK3 Prototyp gegeben haben, von dem irgendwo ein Einzelstück aufgetaucht ist. In die Produktion kam es vermutlich nie.

 

Fast alle diese Grundigs hießen TK für "Tonband Koffer" oder auch TM für Tonband Schatulle und einen mehr oder weniger schönen Deckel hatten sie alle, wirklich alle und bestimmt für 20 Jahre. Das hat uns der alte Max vererbt, bis dann die Schweizer und die Japaner kamen, die hatten dann keine Deckel mehr, die hatten edle Acrylglas Abdeckungen, sandgestrahlte eloxoierte Aluplatten und spiegelglatten glänzenden Edelstahl darunter.

Grundig TK 5 Daten und Farben

Das TK5 war übrigens nicht das erste Grundig Bandgerät, es gab da noch frühere Versionen. Und es gab endlich wieder Farbe ohne Ende nach den tristen grauen Nachkriegs- Jahren.

 

 

  • Baujahr: 1955/56
  • Preis: DM 460,-- einschließlich Leerspule und Verbindungskabel
  • Gleichrichter: B 250 C 90, E 052/2
  • Magnetband-Gerät: Koffer, Halbspur, 9,5 cm/s; Spieldauer 2 x 60 min für 350 m Langspielband oder 2 x 45 min für 260 m Normalspielband, Spulen max. 150 mm Ø
  • 2 Magnetköpfe, davon 1 x Löschen, 1 x Aufnahme/Wiedergabe
  • Frequenzbereich: 50... 10.000 Hz ± 5 dB bei 9,5 cm/s
  • Verstärker: Aufsprech- und Wiedergabeverstärker kombiniert; 3 Stufen + HF-Generator für Aufnahme, 4 Stufen für Wiedergabe, Ausgangsleistung 2,5 W, 3 Eingänge: 2 MOhm (70 mV), 500 kOhm (1,7 mV), 50 kOhm (1,7 mV); regelbarer Höhen- und Tiefenentzerrer für Wiedergabe; Lautstärkeregler für Aufnahme und Wiedergabe
  • Bedienung: 3 Drucktasten für Mikrofon, Radio, Platte; 1 Betriebsartenschalter für Aus, Umspulen, Wiedergabe, Aufnahme: 1 Rangierschalter
  • Besonderheiten: Gleichlaufabweichungen < 0,5%; Mithörregler bei Aufnahme; Aussteuerungskontrolle durch magischen Fächer; eingebauter Lautsprecher abschaltbar; automatische Ausschaltung am Bandende, Banduhr mit Nullsteller
  • 1 Lautsprecher: Perm.-dyn. 100 mm Ø, eingebaut; hochohmiger Ausgang vor Endstufe, Anschluß für Außenlautsprecher (5 Ohm)
  • Stromversorgung: 110, 125, 145, 220 V, Wechselstrom
  • Leistungsaufnahme: 50 W, 3 Sicherungen: 2 A, 1 A, 0,12 A
  • Abmessungen: 360 x 190 x 300 mm

 

 

 

Grundig TK 7, TM 7, JK 7-3D

Zu diesem Gerät sind keine weiteren Informationen vorhanden.

Grundig TK 8, TM 8

Das TK 8 von 1955 wie auch manch andere ganz frühen Modelle wurden in den urigsten Farben gebaut. Auch die Typen für den US Export waren bunt ohne Ende.

Andere Quellen erzählen, daß dieses Grundig TK 8 Amateurgerät als eines der Ersten überhaupt bei 19 cm/s und Zweispurbetrieb bereits den gesamten Hörbereich (hier: 40...16.000 Hz) abgebildet haben soll.

Und das war toll für die damalige Zeit.
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Grundig TK 15 (1955)

Bider in Kürze

Grundig TK 20, TM 20, TK 22, TK 25, TR 20, TS 58 - eine Serie

In dieser Typen-Serie sind die Reihenfolge der Typen- Nummern bei Grundig eingermaßen chronologisch. Die ersten Drucktastenmodelle kamen also vor den Drehschalter Geräten auf den Markt.

 

Das TK 20 stammte etwa aus 1958. Da hatten die Eltern des Autors gerade mal unseren ersten stark gebrauchten VW Käfer und wir waren somit die Stars in der Strasse (es war ein Firmenwagen).

Grundig TK 22

Das TK 22 wurde etwa 1960 auf den Markt gebracht.

Grundig TK 25 (1958)

Oft konnte man an der Anzahl der Knöpfe und Schalterchen die Möglichkeiten für den angehenden "Toningenieur" ersehen. Und der "Traumberuf" vieler 16jähriger war der des "Hobby-Toningenieurs". Und wegen der Knöpfe - hier fällt es schwer. Das TK25 hat eher weniger Knöpfe als die anderen und kostete 1958 dennoch 495.- DM.

Grundig TS 58

Ein Rundfunkempfänger mit einem TM20 wurde 1958 auf den Markt gebracht, eigentlich hätte es TS20 heißen sollen.

Grundig TK 24

Das TK24 muß schon vor 1960 auf den Markt gekommen sein, ebenso wie das TK54. Die meisten dieser Kisten landeten auf dem Müll, wenige überlebten, manche gehen sogar heute noch, trotz Röhrentechnik und stehen jetzt für 1 Euro im ebay.

Das TK24, TK28, TK54 und TK64 wurden damals (1959 bis 1961) für DM 435.- bis 945.- angeboten.

Grundig TK 28

Soweit sich der Autor erinnern kann, wurde damals ein großer Teil der Kaufentscheidungsfindung auf das zugehörige! Mikrofon verwendet. Wenn man heutzutage im ebay die Dachbodenfunde der Urgroßeltern angeboten bekommt, mit manches Mal wirklich nur zwei bespielten 15cm oder 18cm Bändern mit den ersten Tönen des brandneuen Nachwuchses drauf, dann bin ich eigentlich erschrocken. Also hat der "Hobby-Toningenieur" Papa schon damals genau denselben überfüssigen und unsinnigen Murks gekauft wie heute oder sich einfach nur seinen eigenen Hobby-Traum erfüllt.
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Ja, so war das damals. An diesen Knöpfen haben unsere Väter und Großväter mit wachsender Begeisterung herumgespielt, Stunden lang, Tage lang, Nächte lang, bis der Haussegen richtig schief hing.
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Grundig TK 30, TM 30, TK 32, TK 35 - eine Serie - 1958

Und hier fing die Modellvielfalt der "Marketing Strategen" an. Ein Knöpfchen mehr für den Aufsteiger gefällig ?

Grundig TK 30 - 1958

Irgendwo um die 30er Nummern gab es wieder einen Generationswechsel weg von den Vorkriegs- Drehschaltern (für die Laufwerks-Steuerung) wieder hin zu Drucktasten, aber eine moderne Version von Druck-Tasten - asymetrisch nur noch auf der linken Seite. Die Preise lagen zwischen DM 569.- und 598.- .

 

Zum Vergleich, bei dem TK5 diente der rechte Drehknebel zur Laufwerkssteuerung.

Grundig TK 32 - 1958

Grundig TK 35 (1958)

Und die Kästen wurden noch dicker und noch schwerer. Wir können uns heute kaum noch vorstellen, wie damals der Vater mit leuchtenden Augen vor dem Teil gesessen hat und der Familie die ersten Stimmen der Kleinen vorgeführt hatte. Dieses TK 35 wurde auch so um 1958 für DM 675.- vorgestellt, die Reihenfolge der Typennummern hier gilt nur in etwa. Die Preisspanne ging damals von 335.- bis 965.- Und wie man auch erkennt, kam Grundig schon vor 1960 mit einer Typen- "Vielfalt" oder auch Typen- Schwemme, damit ja keiner mehr durchblickt.

Grundig TK 50 / TK 55 (1959)

Das TK50 scheint ein seltenes Exemplar zu sein. Es erscheint kaum in irgendwelchen Angeboten.

Wir haben eines der seltenen Exemplare geschenkt bekommen und zeigen ganz ausführlich das Innenleben.

Mehr über das Grundig TK 50 kommt hier im Bereich Einblicke.

Grundig TK 54

Oder hier ein Grundig TK 54 von etwa 1960 mit Drucktastensteuerung. Es ist nicht mehr so genau nachzuvollziehen, welches Gerät wann auf den Markt kam.

Das TK54 für "nur DM 698.-" (das war damals viel Geld) konnte schon ein bißchen Stereo mit einer zusätzlichen Verstärker- Box. Einfach toll, und angeblich : "es mache" Musik, wann und wo immer Sie wollen (sagt der Prospekt.)

Nichts sagt er von den 35 Kilo, die "Ihr Skave" für Sie tragen dürfte, denn diese großen Grundig Kisten waren schwer, sogar sehr schwer.
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Grundig TK 60 (1959/60)

Das TK 60 war anscheinend der Überknaller der damaligen Zeit. Es konnte richtiges Stereo - sogar bereits "vor "der ersten Stereo Langspielplatte - mit zwei recht großen Boxen mit ovalen Breitband- Lautsprechern wiedergeben, die man dazu vom (Haupt-) Koffer abnehmen und etwas weiter auseinander aufstellen konnte.

Davon (also von solch "kleinen" Koffern) hatten die AEG Entwickler von 1935 bestimmt geträumt, als sie das erste Koffer- Magnetophon AEG K1 (bestehend auch aus drei - aber sehr großen - Koffern) auf der Funkausstellung 1935 vorgestellt hatten. Zur damaligen Zeit waren die Lorenz-Stille Magnetdraht- Maschinen noch richtige mannshohe Maschinen mit über 200 Kilo Gewicht.

Wir haben einen Kellerfund geerbt, der nur noch zum Fotografieren getaugt hatte.

Viele Bilder vom Innenleben kommen hier.
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Grundig TM 60

Das TM 60 war die Einbauversion ohne Koffer und ohne Lautsprecher. Dieses neue Stereo "Klang-" Wunder (so wurde es damals verkauft) wurde mit auf dem Deckel angebrachten goldenen Lettern angeboten.

Daß "Stereo" mit dem eigentlichen "Klang" überhaupt nichts zu tun hatte, war den Marketing Leuten bestimmt auch noch nicht bewußt. Das haben die auch erst viel später "geschnallt". Das wurde mit "Raumklang" alles in einen Topf geworfen. "Der Kunde" hatte es sowieso nicht verstanden. Der sollte ja auch nur kaufen, eigentlich so, wie es heute immer noch ist.
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Grundig TK 64

Dieses (verbesserte TK30) Tonbandgerät wurde so im Jahr 1960/61 verkauft und hatte schon 9 Röhren und 2 Lautsprecher für einen (damals) tollen Klang. Von der Größe her war es ein Monster und wurde oft in Schulen eingesetzt, (es war zu schwer zum Klauen) nein, die eingebauten Lautsprecher waren es, die einen Klassenraum füllen konnten.

Eigentlich sollte es nur dem Telefunken KL65 Paroli bieten, denn diese Geräte hatten mit speziell diesem Model die Schulen abgeräumt und das hatte Max Grundig sicher gewurmt.

Ein Vergleich mit den USA (von damals)

"Die Amerikaner" hatten zu der Zeit um 1947-1949 gerademal die ersten Versuche auf dem Markt für Heimtonbandgeräte anzubieten. Die "guten Verkäufer" (das sind in etwa die, die bei uns 1994 noch Trabis verkauft hatten) hatten bis etwa 1952 sogar noch Draht-Geräte "verhökert".

  • Nachtrag : Im Jahr 2019 bekamen wir ganz neue Informationen aus den USA, wie zum Beispiel den "Intelligence Report" aus dem November 1945 !!!! Dort wurden auf ca. 60 Seiten alle deutschen Magnetophone sehr akribisch genau beschrieben samt Fotos und allen interessierten Amerikanern in einem Saal im Wirtschaftsministerium in Washington DC vorgetragen. "Jeder", der das mitbekommen hatte, konnte sich informieren, was es da an bislang unbekannten Geheimnissen modernster HighTech aus Nazi Deutschland gab.

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Natürlich : Keine "Frotzelei" ohne Eigentor :

So nach und nach kommt es doch raus, (und darum Asche auf unser Haupt) ein Teil dieser damals schon antiken in den USA immer noch verkauften Drahtrecorder von 1952 kam sogar von uns aus Westdeutschland (rüber in die USA) (wie schrecklich). Da gab es Modelle von Schaub Lorenz, die sogar bei uns verkauft wurden, obwohl es bereits ganz vernünftige Magnetbandgeräte gab.

Wirklich, und das ist jetzt wieder voller Ernst
, nur wenige Profis in den USA (und schon gar nicht die Privatleute) kannten zu der Zeit Besseres als diese Drahtrecorder, nämlich die teueren Ampex Geräte. Und es gab damals in den USA nichts auch nur annähernd Vergleichbares zu den Grundigs. Max Grundig bekam das 1952 recht schnell heraus und exportierte wie ein Weltmeister (unter dem Namen "DeJure") nach USA.

Aber auch diese Nation hat nicht allzu lange geschlafen. Es ging dann etwa ab 1952 auch dort Schlag auf Schlag. Die Amerikaner haben die Europäer an Vielfalt dann schnell überboten, an Qualität sicher nicht oder nie. Die Masse der Amerikaner war nie so anspruchsvoll wie die Tonband- oder Hifi- Fans hier in West- Deutschland.

Der Autor hatte in den späten 1970ern einen guten Einblick in die Audio- Angebote der US Amerikaner hier in den sogenannten "Audio Clubs" und im ganz normalen "Commissary". Dort gab es riesige "universal Tonband-, Kassetten-, Radio-und Plattenspieler (und Karaoke) Kombinationen" mit 2 mickerigen Boxen mit Ovallautsprechern für etwa 100.- Dollar. So etwas Trauriges an Qualität wurde bei uns nicht mal vom Sperrmüll aufgesammelt. Das allermeiste kam damals bereits aus Japan.

Unser "Deutsches Eigentor" bestand aus diesen dämlichen DIN Buchsen, die die ganze Welt nicht akzeptierte. Die Japaner hatte das extrem schnell raus, sie bauten Cinch- und DIN-Buchsen in die Rückwände ein.

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