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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Es sah wirklich so verknorzt und so schlimm aus .....,

..... dieses popelige tragbare Philips Kassettengerät von 1963/64, genannt der "Ziegelstein". Und dennoch, "wir" hatten es fast alle völlig falsch eingeschätzt, und im Nachhinein bewertet war das wirklich überheblich und arrogant, das heißt, "wir" hatten es (ganz im Ernst) "dummer Weise" völlig unterschätzt.

Wir hatten ja schon das Uher Report 4000 seit 1961 und die extrem teure Nagra und andere "Ziegelsteine", die aus dem vollem Aluminium geschnitzt waren, doch hier war alles anders.

Es gab ja nur einen einzigen Knopf und eine einzige rote Taste (und ein völlig unscheinbares Mini- Zeiger-Instrument zur "Batterieanzeige"). Das konnte doch gar nicht funktionieren, das "sollte" auch gar nicht funktionieren "können (dürfen)", denn nur "wir" mit unseren hunderten von Tasten durften wissen, wie das geht (dachten "wir").

Wir waren doch schon die allwissenden Hifi-Freaks und selbst ernannten Experten. Und "wir" waren immer auf dem Trip nach dem Besseren und dem Schnelleren und was nicht alles. (Der Autor war zu der Zeit 16 Jahre alt.)
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Das unschlagbare Argument der "Usability" kannte damals . . .

. . . fast keiner (die deutsche Firma Braun aus- genommen) oder besser ausgedrückt, wir wollten es nicht wahr haben. Denn jetzt konnte sogar ein "Biologie-Lehrer" (das soll keine Diffamierung sein) auf dem Schulausflug ganz simple Tonaufnahmen machen und uns in der Biologiestunde ganz einfach wieder vorspielen. Und er hatte nicht Tonmeister studiert, er war "nur" ein Biologie-Lehrer.
Absolut fatal war das für unser Ego, jetzt konnte es jeder, - so ein Mist - Töne einfach und simpel aufnehmen, ohne zu übersteuern und alle konnten es verstehen. - Nur wir nicht, die wir uns Nächte lang mit der optimalen Aussteuerung von diversen Tonbändern, Materialien und Typen beschäftigt hatten.
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Und jeder konnte diese dämlich einfachen Kassetten einlegen, ohne es zig Male versucht zu haben, das blöde Bandende in diese blöde Spule rein zu bekommen. Unser Ehrgeiz und unsere Einbildung (und fast schon die Psyche) waren stark beschädigt.

Ein zweites Beispiel:

Der damals werbewirksam vom Philips Marketing in Szene gesetzte kleine verknorzelte Professor, der Jahre lang in den südamerikanischen Anden Rinder- oder Schafglockengebimmel "wissenschaftlich" untersucht hatte, der ließ sich auch erfolgreich mit dem kleinen Philips Kassettengerät ablichten (oder wurde abgelichtet) und feiern. Im damaligen schwarzweiß Fernsehen wurde diese Errungenschaft der modernen Technik (kleines leichtes Tonbandgerät für DAUs) mangels anderer Highlights ebenfalls großzügig und ausdauernd gewürdigt.

Und es kam ja noch viel schlimmer . . . . . . ,

. . . recht bald konnte dieses simple Teil sogar Stereo und sogar mobil. Und dann konnte es auf einmal Hifi und ganz später sogar Edel Hifi weit jenseits der DIN 45500. Das war nochmal ein richtiger Schuss aus dem Hinterhalt und jetzt erst recht "besonders fatal" für unser Ego als stolzer Edel Hifi Tonband Fan.

 

Den absoluten Durchbruch erreichte die Compact Cassette mit dem großen Erfolg des Sony Walkman (ca. 180 Millionen Stück) bei der (damals) jungen Generation.
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Und dann kam sie, die gigantische Schwemme von CC- Produkten aus dem fernen hintersten Orient und Okzident

Vielfalt der CC Kassettentypen

Sie kamen zuerst zu Tausenden, dann zu Hundert- tausenden, dann sogar zu Millionen, am Ende zu hundert Millionen aus Japan, Taiwan, Hongkong, Singapur, Malaisia usw., in allen Variationen, allen Größen, allen Farben, allen Designs, einfach alles von DM 15.- bis DM 10.ooo.-.

Und dabei war von "China" ja noch gar keine Rede. Dort wurden damals noch gar keine "imperialistischen" und vor allem "dekadente" Produkte (für den Klassenfeind) hergestellt.

Es gibt inzwischen so viele Fabrikate und Typen, daß es einfach keinen Spaß mehr macht,
irgendwie einen Überblick zu haben oder es auch nur zu versuchen. Ein paar ganz besondere Geräte wie zum Beispiel besonders elitäre Goldstücke oder automatische Duplizierstationen wollen wir aber doch schon darstellen.
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